Militärfahrzeugausstellung in Sisseln / AG am 27. und 28. Mai 2023.
































HB9TPN The Swiss Ham Radio Station
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Militärfahrzeugausstellung in Sisseln / AG am 27. und 28. Mai 2023.
Bei der Vorbereitung auf den nächsten CW Fieldday hatte ich ein Gespräch mit Kollegen, weshalb praktisch niemand mehr Morsetelegraphie (CW) lernen möchte. Probleme gibt es überhaupt schon beim Ausbilden von Funker Nachwuchs.
Schaut man auf die vermeintlichen Attribute der Generation Z (GenZ: Generation geboren ab Jahrgang 1995), finden sich lobende Worte, wie Technologie-affin und immer online, ungeduldig und fordernd, gesundheits- und umweltbewusst.
Glaubt man einer PwC-Studie, «haben die jungen Menschen hohe Erwartungen: Produkte und Dienstleistungen sollen schnell, intuitiv, unterhaltsam und nachhaltig sein.“
Ist das Produkt oder die Dienstleistung «Amateurfunk» schnell, intuitiv, unterhaltsam und nachhaltig aus Sicht der GenZ?
Ganz sicher nicht! Schon beim Start muss die Hürde einer Funkerprüfung genommen werden – sicher nicht schnell erreichbar.
Intuitiv ist die ganze Sache auch nicht. Es gilt, den Sachverstand, Tüftler- und Erfindergeist einzusetzen, um Freude am Hobby zu haben.
Was ist mit unterhaltsam und nachhaltig? Naja, Amateurfunk ist nicht Netflix mit Millionen von Stunden seichter Unterhaltung. Vor allem CW muss gelernt und gepflegt werden. Wenn man dann mal endlich CW einigermassen gelernt hat, dann wird es NACHHALTIG!
Sollte man dann nicht auf Netflix und Co Morseübungsprogramme vorsehen? Wie früher die schönen Schallplatten mit stundenlangen CW-Übungscodes.
Das wäre doch eine Marktlücke und die GenZ bekäme nachhaltige, schnelle und unterhaltsame Fernsehkost aufgetischt.
Immer wieder werde ich nach dem schönen Hobby Funkamateur gefragt – der Sinn und Zweck, die Faszination, die Technik und vieles mehr.
Kürzlich fragten mich meine Kollegen, ob ich gut bzw. erfolgreich in meinem Hobby bin. Ich hatte die Frage nicht erwartet – denn wer kann schon sagen, ob er/sie als Funkamateur gut ist.
Ja, ich kenne OMs/XYLs, die richtig gut sind. Sei es als Telegraphist, als Bastler und Tüftler, als Antennenbauer, Programmierer, als Ländersammler und vieles mehr.
Zurück zur ursprünglichen Frage: Bin ich gut in meinem Hobby? Ich musste tatsächlich nachdenken und kam zum Schluss, dass ich nicht schlecht bin. Ein typischer Schweizer Kompromiss und auch bisschen «Understatement» (dt. Unterbewertung). Nun, ich wollte nicht als Aufschneider da stehen, aber ganz die Blösse wollte ich mir auch nicht geben.
Meine Aussage – eigentlich die Mittelmässigkeit- reichte den Kollegen nicht und sie wollten mehr wissen. Da kam mir der CQWW Contest von 2019 in den Sinn und meine weltweite Rangierung im 7. Schlussrang. Deshalb liess ich mich trotzdem zur Aussage drängen, dass ich in den Top-Ten weltweit war – was dann auch reichte, mich als gut zu klassifizieren.
Wie gut muss man in seinem Hobby sein?
Freude, Enthusiasmus und Passion reichen absolut aus, und man ist schon Weltklasse in seinem Hobby!