Erste SOTA Aktivierung im 2023

Letztes Wochenende war einigermassen schönes Wetter angesagt und ich hatte noch meine neue Antenne AX1 zum Testen bereit gelegt.
Nach dem, für ein Wochenende, frühen Start in den Tag fuhr ich ins Berner Oberland. Genauer gesagt, zur Beatenbucht. Dort steigt man in die Standseilbahn und ab Beatenberg in die Seilbahn für den Gipfel des Niederhorn.
Das Niederhorn ist komischerweise kein SOTA-Berg. Deshalb läuft man dann ca. 50 Minuten auf den Burgfeldstand (SOTA Referenz HB/BE-138), welcher nur ein paar Meter höher als das Niederhorn ist.

Die grandiose Aussicht auf Eiger, Mönch und Jungfrau sowie andere Berühmtheiten hinderten mich nicht am Aufstellen meiner SOTA Station HB9TPN/p.

Aussicht in Richtung Süden vom Burgfeldstand (HB/BE-138)


Nach kurzer Zeit hatte ich bereits 20 QSOs, und darunter einige S2S (Summit to Summit) Stationen, in meinem Papierlog. Das reichte mir auch schon und ich musste die Station infolge Aufkommen von böigem Wind und gewitterbehafteten Wolken abbauen.

HB9TPN/p auf HB/BE-138

Wie immer hatte ich folgende Ausrüstung dabei:

  • TRX Elecraft KX3
  • BaMaKey TP-III
  • Antenne Elecraft AX1 mit Verlängerung AX-E1
  • Tripod für die Teleskopantenne mit 10m Draht Gegengewicht
  • Mini Jumpstarter / Powerbank 12000mAh
  • Papierlog
  • iPhone mit Sota Goat (SOTA Spotting Software) von WW1X.com

Ich bin gerüstet für die SOTA Sommersaison 2023!

GenZ, oder was?

Bei der Vorbereitung auf den nächsten CW Fieldday hatte ich ein Gespräch mit Kollegen, weshalb praktisch niemand mehr Morsetelegraphie (CW) lernen möchte. Probleme gibt es überhaupt schon beim Ausbilden von Funker Nachwuchs.
Schaut man auf die vermeintlichen Attribute der Generation Z (GenZ: Generation geboren ab Jahrgang 1995), finden sich lobende Worte, wie Technologie-affin und immer online, ungeduldig und fordernd, gesundheits- und umweltbewusst.
Glaubt man einer PwC-Studie, «haben die jungen Menschen hohe Erwartungen: Produkte und Dienstleistungen sollen schnell, intuitiv, unterhaltsam und nachhaltig sein.

Ist das Produkt oder die Dienstleistung «Amateurfunk» schnell, intuitiv, unterhaltsam und nachhaltig aus Sicht der GenZ?
Ganz sicher nicht! Schon beim Start muss die Hürde einer Funkerprüfung genommen werden – sicher nicht schnell erreichbar.
Intuitiv ist die ganze Sache auch nicht. Es gilt, den Sachverstand, Tüftler- und Erfindergeist einzusetzen, um Freude am Hobby zu haben.
Was ist mit unterhaltsam und nachhaltig? Naja, Amateurfunk ist nicht Netflix mit Millionen von Stunden seichter Unterhaltung. Vor allem CW muss gelernt und gepflegt werden. Wenn man dann mal endlich CW einigermassen gelernt hat, dann wird es NACHHALTIG!

Sollte man dann nicht auf Netflix und Co Morseübungsprogramme vorsehen? Wie früher die schönen Schallplatten mit stundenlangen CW-Übungscodes.
Das wäre doch eine Marktlücke und die GenZ bekäme nachhaltige, schnelle und unterhaltsame Fernsehkost aufgetischt.

Bereit für SOTA?

Der Sommer kommt – und damit auch die SOTA Saison. Ich bin mir bereits am überlegen, welche SOTA Hügel ich machen soll.
Zugegeben: Ein T4- Alpinwanderer bin ich leider nicht. Steiles und ausgesetztes Gelände ist nicht unbedingt mein Vergnügen. Und so setzte ich lieber auf übersichtliche und wanderschuhtaugliche Wanderungen.

In der Pandemie war ich einige Tage mit meinem SOTA Gepäck unterwegs. Dabei wünschte ich mir immer wieder eine handliche SOTA Antenne für 40m und 20m. Viel rumgeschaut, nichts gefunden.
Bis auf diese hier: Eine Elecraft AX1.

Zugegeben, günstig ist die Aufsteckantenne nicht. Die AX1 für 20m mit einer Erweiterung für 40m kostet über CHF 200.- Als ich die Antenne letztes Jahr für den Sommer bestellte, war diese nicht lieferbar. Just an dem Tag, als ich von meinen SOTA Ferien nach Hause kam, lag die Antenne im Briefkasten. Ich konnte sie nicht mehr testen.

Ich bin gespannt, wie die Aufsteckantenne performt. Stay tuned!